Reiseberichte 2002 & 2003

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Norwegen & Spitzbergen 2002

Im Sommer 2002 ging es nach einem Jahr Pause endlich wieder einmal nach Norwegen, diesmal für 5 Wochen. Davon verbrachte ich zwei Wochen auf den Lofoten, da ich seit der Nordskandinavientour 2000 den Wunsch hatte, einmal auf den Lofoten eine längere Zeit zur Verfügung zu haben. Auch wenn es in Norwegen sehr viele (oder nur?) schöne Regionen gibt, bin ich der Meinung, dass die Lofoten wahrscheinlich der schönste Teil Norwegens sind. Nördlich der Lofoten liegen die Vesterålen im Nordatlantik vor der Küste Norwegens. So war es naheliegend, auf dem weiteren Weg nach Norden den Vesterålen einen Besuch abzustatten. Gleichzeitig konnte ich so mit der Fähre von Andenes zur Insel Senja den Weg nach Tromsø etwas verkürzen. Nach meinem ersten Aufenthalt in Tromsø - dem Tor zum Eismeer - führte mich meine Tour weiter nach Norden bis ans Nordkap und dann zurück nach Tromsø, um von hier noch weiter nach Norden zu kommen: Ziel war die Spitsbergen-Ice-Cruise mit der M/S Nordstjernen.

Ausgangspunkt dieser Ice-Cruise war der Hauptort Spitzbergens, Longyearbyen. Die erste Station der Tour, Barentsburg, lag noch im Isfjord. An der Westküste Spitzbergens nahm die M/S Nordstjernen Kurs Richtung Norden, westlich an Prins-Karls-Vorland vorbei, um durch den Smeerenburgfjord an die Nordküste zu gelangen, wo weitere Stationen auf uns warteten, wie Bockfjorden, Monacobreen, Woodfjorden ... Kurz bevor wir im Liefdefjord den Monacobreen erreichten, driftete auf einer Eisscholle ein Eisbär an uns vorbei. Er hatte gerade seine Mittagsmahlzeit - eine Robbe - beendet. Da der Himmel bedeckt war, schimmerte durch das diffuse Licht das Eis in einem tiefen Blau.

Anschließend an den Moncaobreen führte die Route wieder zurück in den Woodfjord, wo wir zunächst vorhatten, bei Mushamna mit den Zodiacs an Land zu gehen. Daraus wurde nichts, da wir schon von dem Schiff aus an Land ein Eisbärenweibchen mit seinem Jungen erspähen konnten. Auch die Alternative - ein Landgang bei Gråhuken - wurde durch die Anwesenheit eines Eisbären vereitelt. So blieb es bei einer Zodiaccruise vor der Küste, an der 1934 Christiane Ritter ein Jahr mit ihrem Mann verbrachte. Ihre Erlebnisse und Eindrücke von der arktischen Landschaft schildert sie in ihrem Buch "Eine Frau erlebt die Polarnacht".

Nun nahm die Nordstjernen Fahrt auf Richtung Norden, wo wir bei Moffen den 80. Breitenkreis überquerten. Seit die Walrosse unter Schutz stehen, lebt auf dieser Insel wieder eine stabile Population von Walrossmännchen, die wir beobachten konnten. Nach einem Abstecher in den Raudfjorden hatten wir durch die ausgefallenen Landgänge noch genug Zeit, um an der Nordwestküste in den Magdalenefjord hineinzufahren. Kurz bevor wir zwischen zwei und drei Uhr nachts den Waggonwaybreen erreichten, klarte der bis dahin wolkenverhangene Himmel auf, und die Nachmitternachtssonne erleuchtete mit ihrem flach einfallenden Licht die spektakuläre arktische Landschaft.

Auf der Rückreise erfolgten weitere Landgänge bzw. Stopps bei Siognehamna im Lilliehöökfjorden, im Möllerfjorden am Kollerbreen und Mayerbreen, am Fjortende Julibreen im Krossfjorden, an der Blomstrandhalvøya und zuletzt auch bei Ny Ålesund.

M/S Nordstjernen, Spitzbergen Meiner Meinung nach ist die Nordstjernen eines der faszinierendsten und schönsten Schiffe. Das Interesse, das ich schon als Kind an den Polargebieten hatte, wurde natürlich durch die Ice-Cruise erst so richtig lebendig. Noch auf der Nordstjernen habe ich den Entschluss gefasst, wieder nach Spitzbergen zurückzukehren.