Reiseberichte 2004

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Norwegen

Sommer 2004: Seit zwei Jahren gab es aus verschiedenen Gründen nun mal wieder eine Sommertour, die nicht in die Arktis führte. Schade, aber nach der Wintertour im April nach Spitzbergen hoffe ich, es bis zur nächsten Arktistour auszuhalten.

Am 1. August 2004 begann meine vierwöchige Tour nach Norwegen. Als Schwerpunkte in Norwegen hatte ich ursprünglich die Hardangervidda und ihre Umgebung, die Lofoten und Vesterålen und last but not least auch die Varangerhalvøya geplant. Davon hatte ich vor, mir zwei auszusuchen. Als ich in Südnorwegen bereits zwei Wochen verbracht hatte, aber nicht auf die Nordostfinnmark verzichten wollte, strich ich nochmals die Rückkehr auf die Lofoten aus meiner Liste. Auch der Aufenthalt auf den Vesterålen fiel dadurch relativ kurz aus. Doch nun der Reihe nach.

Über das Haukelifjell und das Røldalsfjell führte die Route weiter nach Odda. Südlich davon befindet sich der Låtefossen. Westlich von Odda liegt der Folgefonna, der nach dem Jostedalsbreen und dem Svartisen der drittgrößte Gletscher Norwegens ist. Von Buer aus starten geführte Touren bis hinauf auf den Gletscher. Durch das Abschmelzen der Gletscherzungen müssen einige hundert Höhenmeter über zum Teil steile Felspassagen bewältigt werden, bis man auf am Gletscher ankommt. Weitere Stationen in Südnorwegen waren der Vøringsfossen, die alte Hansestadt Bergen, eine Wanderung durch das komplette Flåmsdal mit der anschließenden Zugfahrt von Myrdal nach Flåm, der Aurlandsfjord mit dem Aurlandsvegen und der Lærdaltunnel.

Mein Aufenthalt auf den Vesterålen beschränkte sich in diesem Jahr auf die Insel Andøya, an deren Nordspitze Andenes liegt, von wo aus täglich mehrere WhaleWatching-Touren angeboten werden. In einer Entfernung von etwa 20 Kilometer vor der Küste fällt hier der Meeresboden im Bereich eines Unterwassercanyons bis auf eine Tiefe von über 1000 m ab. Dort tauchen die Pottwalmännchen nach Nahrung. Wenn sie dann zwischen ihren Tauchgängen zum Luft holen an die Wasseroberfläche kommen, lassen sie sich mit großer Regelmäßigkeit von den Schiffen aus beobachten.

     

Bereits im letzten Jahr war ich von der rauen Landschaft der Varangerhalvøya so begeistert, dass ich in diesem Jahr auf jeden Fall nochmals mindestens eine Woche dort verbringen wollte. Besonders der fortwährende Kampf der Bevölkerung gegen die Abgelegenheit, das Eismeer, das raue Klima und die lange Dunkelheit im Winter faszinieren mich derart, dass ich selbst nach meinem zweiten Aufenthalt wieder dorthin zurückkehren möchte.